Was fällt Dir bei dem Wort „ Bienenweide“ ein? Bei den allermeisten Menschen entstehen
schöne innere Bilder und freundliche Assoziationen von z.B. Schönheit, Lebendigkeit,
Erholung und Weite mit summenden Insekten farbigen Blüten.
Hier in Köln sind Wiesen (also kein parkähnlich ständig kurz gemähter Rasen, der bei der
ersten Hitzewelle direkt verdorrt) die sich als Bienenweide eignen, eher Mangelware. Es
gibt aber immer wieder kleine Lücken im Asphalt und Häusermeer, die nicht so häufig vom
Grünflächenamt gemäht werden. Also mal zu Fuß oder mit dem Rad mit offenen Augen den
eigenen Stadtteil erkunden? Wo könnte eine Stelle sein, wo die Speisekarte für Insekten
noch ein bisschen zu erweitern wäre?
Ist eine geeignete Stelle gefunden, sind Samen von heimischen Blühpflanzen zu besorgen.
Diese in der Umgebung selber zu sammeln, macht am meisten Spaß und auch am meisten
Sinn, da dann klar ist, dass die Pflanzen am neuen Standort auch wirklich wachsen
können.
Borretsch mögen Bienen z.B. sehr gerne | wilder Thymian nach der Blüte |
Wilde Karde nach der Blüte |
Hier Samen für Wiesen und Brachfläche gibt es einige Beispiele von Pflanzen die hier bei uns in der Nähe in Kalk, Vingst, Gremberg oder Deutz wachsen. Und hier gibt es eine Möglichkeit Wildkräutersamen auf der Seite des NABU nachzusehen: NABU-Samen
Wichtig: Streng rechtlich gesehen, erfüllt das auch manchmal als „Guerillia Gardeninung“
bezeichnete Samen aussäen eigentlich den Straftatbestand der Sachbeschädigung, da
Brachflächen und Grünstreifen kein rechtsfreier Raum sind, sondern der Kommune
gehören, die darüber entscheidet, was dort gepflanzt wird. In der Praxis ist es aber eher ein
Kavaliersdelikt – und auch die Stadt und das Grünflächenamt sind in den letzten Jahren
mehr für das Thema „Vielfalt“ im ökologischem Sinne unterwegs…nur mahlen die Mühlen
der Veränderung bei einem großen und verwaltungsaufwändigen System sehr langsam.
Daher bitte dezent vorgehen, nur heimische Pflanzen verwenden und darauf achten, dass
angrenzende Fuß – oder Radwege nicht durch die frisch erhöhte Vielfalt überwuchern oder
Steinplatten dieser Wege durch starke Pflanzentriebe angehoben werden.
Raum ist in einer Stadt eine stark umkämpfte Ressource – und es braucht auch im Kleinen
gegenseitige Achtsamkeit und Verantwortung.
Die Stadt Köln bietet auch die Möglichkeit der Patenschaft für Baumbeete und Grünflächen
an. Unter www.stadt-koeln.de/artikel/05239/index.html erfahrt Ihr genau, worauf
zu achten ist, welche Tätigkeiten beispielsweise trotz des eigenen Kümmerns in der
Verantwortung des Grünflächenamtes verbleiben.
An diesen Stellen haben wir 2020 Samen ausgesäht und hoffen, dass dies zu einer
Erweiterung des Nahrungsangebotes für Insekten geführt haben könnte:
Und dann im Spätsommer hatte es sich prächtig entwickelt. Da hatte sich sicher die Natur selber geholfen und auch unsere Samen aus heimischen Pflanzen mag ein Teil beigetragen haben.